Sally II

Braune Stute

geb. 24.04.1998
gest. Okt. 2013

Familie: T8A Suska
(Hauptgestüt Trakehnen)

Z: Johanna Bold, Dillingen
B: 
Walter Krein und Nadja Rindle Pferdezucht GbR, Wehringen

vollständiges Pedigree

Nachzucht-Übersicht

Sally ist unser Neuzugang. Die Stute ist in den letzten Jahren nicht in der Trakehnerzucht, sondern in der bayerischen Warmblutzucht eingesetzt worden. Auch für 2011 trägt Sally noch "bayerisch", nämlich von Don Romantic. Sallys Zuchtkarriere verlief nicht stetig, die Stute machte immer wieder Pause und diente als Reitpferd.

Sally hat 2002 in Blonhofen ihre Stutenleistungsprüfung absolviert und bestand mit der Gesamtnote 7,5. Besonders bemerkenswert: die glatte 8 für ihr Freispringen - nicht umsonst steht Carajans Sohn Händel als 3. Vater in ihrem Pedigree ...

Pedigree

Sallys Vater ist der „Siegerhengstmacher“ Tolstoi. Der leuchtende Fuchs, zeitlebens auf Gut Schwaighof eingesetzt, ist väterlicherseits u.a. ein Halbbruder zum Totilas-Vater Gribaldi und zum Matiné-Vater Silvermoon; mütterlicherseits ist er Halbbruder zu den internationalen S-Springpferden Tiflis und Trenk Quatro, zum US-Hengst Topas II und zu den Müttern der Beschäler Tycoon und Turnus.
Tolstois Nachzucht, nicht ganz unumstritten, gilt allgemein als spätreif. Er stellte Nachkommen mit Erfolgen im Fahr- und Springsport bis Klasse M (z.B. Karenin im Fahren und Kashigi im Springen), in der Dressur bis Klasse S (Farinelli, Chianti Classico und Caruso). Sein Sohn Saint Tropez ist beliebter Landbeschäler in Warendorf mit S-erfolgreicher Nachzucht; seine beiden Söhne Farinelli und Freudenfest schafften es zum ersten Mal in der Geschichte des Hengstmarkts, als Vollbrüder Siegerhengste ihres Körjahrgangs zu werden. Seine Töchter Courage II, dreifache Hengstmutter, Casablanca und Ferrara waren Eintragungssiegerstuten.

Sallys Mutter Stella XIV stammt noch aus der Zucht von Dr. Wilhelm Schultz, Gestüt Polling in Mühldorf. Ihr Vater ist der DLG-Siegerhengst Matador, selbst im Sport erfolgreich und wohl einer der besten Nachkommen des legendären Donauwind. Der Sohn der Landesschau-Siegerstute (Rheinland 1981) Maritza v. Gobelin ist vor allem als Vater der Elitestuten Helena und Miami nicht mehr aus dem Trakehner Geschehen wegzudenken – was wäre die Zucht heute ohne Hohenstein, Michelangelo und Monteverdi? Matador ist aber auch Muttervater zu Michi Jungs langjährigem Spitzenpferd Miss Meller und Großvater des amtierenden Weltmeisters der Jungen Dressurpferde, Astrix.
Stella, mit dem Maßen 1.70/21.5 und der Bewertung 6,7,7/6,7,7/7 eingetragen, brachte in sechs Zuchtjahren sechs Fohlen. Die meisten ihrer Kinder tragen den bayerischen Fohlenbrand, die beiden Töchter Santana XXIII und Sally II, beide v. Tolstoi, sind im Trakehner Stutbuch eingetragen.

Sally entsprang dem schmalen Mutterstamm der Hauptgestütsstute Suska, aus dem in jüngerer Zeit u.a. die selbst dressurstarken Hengste Silvermoon und Schampus, die jungen Stresemann und Symont, die SLP-Siegerin Sumeika und das S-Dressurpferd Kom Ombo auffielen. Die herrliche, vielfach dekorierte Ausstellungsstute Sulalei ist unvergessen.

Nachzucht

Gleich Sallys erstes Fohlen, eine 2004 geborene Tochter des selbst sporterfolgreichen Elitehengstes Solero, war ein echter Volltreffer: "Solia" wurde beim Fohlenchampionat auf dem Tannenhof als bewegungsstärkstes Stutfohlen herausgestellt.

Die 2007 geborene Tochter des Fürst Scheurenhof hat Sallys Züchterin als Nachwuchspferd behalten.

Die ein Jahr jüngere Vollsch
wester dazu bereicherte unter dem Namen "Salsa" die Süddeutsche Fohlenauktion 2008 in Königsbrunn.

Am 28.03. gegen 19.15 Uhr während der Fütterung hat Sally mit 18 Tagen Verspätung ein gesundes und sehr großes braunes Hengstfohlen zur Welt gebracht. Der Kleine ist äußerst menschenbezogen und sehr korrekt.

Zu sehr ziviler Zeit - am Sonntagnachmittag - schenkte uns Sally am 22. April 2012 ihren Sohn des französischen Angloarabers Fandsy. Nicht mal eine Nachtwache hat sie uns abverlangt ...
Der Dunkelfuchs Fandsy hat uns als absoluter Leistungshengst voll überzeugt. Er war in Frankreich 3- und 4-jährig auf der Bahn und holte einen Sieg und sechs Plätze in Flachrennen. Als Sieger der Hengstschauen und Sieger der Sattelkörung hat er bewiesen, dass er im Modell keinen Vergleich scheuen muss und sich bewegen kann. Seine anschließende Karriere im Vielseitigkeitssport führte Fandsy AA über die Weltmeisterschaft der Jungen Pferde in Le Lion bis zu CCI***-Prüfungen – fünf Sportjahre, die er völlig gesund absolvierte. Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft hat er damit ebenso eindrücklich bewiesen. Er ist der einzige Hengst in Frankreich, für den Vererbungswerte in allen Disziplinen ausgewiesen wurden! In Frankreich geht der gekörte Sohn One One Framoni auf Bundeschampionats-Niveau und die Tochter Théa Framoni war Championesse der 2-jährigen Springpferde. Seine ersten deutschen Nachkommen werden jetzt vier Jahre alt.
Sallys kleiner Hengst ist ein Fuchs, groß - und sieht seiner väterlichen Halbschwester im Hause zum Verwechseln ähnlich ...

So "züchterfreundlich" Sally 2012 war - so sehr durchkreuzte ihre Geburt 2013 unsere Pläne. Eigentlich wollten wir auf den Züchterabend, um mit dem Vorstand des Verbandes und unseren bayerischen Trakehner Züchterkollegen zu diskutieren, aber Sally hatte Besseres mit uns vor. In der Nacht zum 29. Mai brachte sie mit Santiano sehr großes, typvolles braunes Hengstfohlen v. Sanssouci zur Welt.